Donnerstag, 28. Oktober 2010

Deutschland auf Raedern

Deutschland auf Raedern

News, Neuigkeiten, Nuus

Es gibt wieder etwas zu berichten aus dem Regenbogenland.
Letztes Wochenende war wiedereinmal ein voller Erfolg! Wir sind mit einer greosseren Gruppe zu einem Ort namens Misverstand gefahren. Der Ort hat seinen Namen aufgrund des See’s, der dort liegt. Das Wasser nimmt eine kleine Kurve und fliesst gegen einen Damm. Das Wasser fliesst also zurueck und all die Ruderer und Padler muessen gegen den Strom arbeiten. Kleine uninteressante Randnotiz.

 Wir waren mit 11 Leuten und 3 Autos unterwegs. Alle 4 Voluntaere aus Deutschland, dem Maedchen, dass hier mit uns arbeitet und ihren Freunden.
See im Niemandsland
Man kann sagen, dass wir nach 2 Stunden Reise auf einem Campingplatz fuer Reiche gelandet waren. Das Wetter sollte fuer das letzte Wochenende allerdings nicht so gut fuer uns aussehen, doch wie sich herausstellte waren die Informationen des Wetterberichts falsch. Sonne, keine Wolke am Himmel und 25 Grad morgens um 10:00 bereiteten uns ein wunderschoenes Wochenende inmitten eines Niemandslandes. Es wurde viel am See gelegen, gut gegessen und wir hatten sogar ein Boot und jemanden, der es fahren konnte. Also wurde auch gewakeboardet und “gekneeboardet”! zu meinem Bedauern passte ich leider nicht in die Halterungen des Wakeboards und hatte mich nach zahlreichen erfolglosen Einstiegsversuchen dazu enschlossen, das Kneeboard fuer mich zu entdecken. Aber auch das war schwerer als es klingt.
Ausserdem wurde ich auf der Hinfahrt das erste Mal von der Polizei kontrolliert. Zum Glueck hatte ich meinen deutschen Fuehrerschein im Handschuhfach, der die Polizisten sehr verduzt drein blicken liess.

"Unser" Boot
 Die Rueckfahrt war im Gegensatz zur Hinfahrt sehr viel schooner, da es hell war und man rechts und links auf der Landstrasse suedafrikanische Landschaft entdecken konnte. Straussen, Zebras und eine scheinbar endlose Strasse saeumten unseren Weg. Die ganze Fahrt wurde mit einem weissen Fiat Uno absolviert, der mir von der Werkstatt gestellt wurde. Netterweise bekam ich dieses Auto, bis der Opel Corsa, den ich in Zukunft fahren werde, fertig war.
Der Uno brachte Jonathan, Paul und mich auch nach Kapstadt. Auf der Fahrt dahin fiel allerdings das auessere Fenstergummi einfach ab. Das war der Punkt an dem ich froh war in Zukunft keinen Uno zu fahren.
Wir waren in einem Surfshop, da die beiden und ich mit dem Gedanken spielen in Zukunft die Wellen im Atlantischen sowie im Indischen Ozean besser kennen zu lernen.
Ausserdem hatten wir vor 2 Wochen ein weiteren super Samstag.
Bei Strahlendem Sonnenschein sind wir in einem Minibuss, von einer der Freundinnen des Maedchens, dass mit uns arbeitet an den Hout Bay gefahren.

Hout Bay
 Wiedermal keine Wolke am Himmel, strahlender Sonnenschein und kein Hauch von Wind bescherten uns einen schoenen Tag am Strand, der Hout Bay, heisst.
Hiernach allerdings ging es noch weiter zum Chapmanspeak.
Soeben, habe ich den Opel Corsa, mit dem Mann, einer der Lehrerinnen an der Schule abgeholt.
Nun ist auch das Problem, des Autos geloest und ich kann endlich anfangen laengere Touren zu planen. Nun hoffe ich nur, dass der Corsa die Versprechen des Besitzers haelt und mir nicht zu grosse Probleme bis August bereitet.
Naechstes Wochenende ist auch schon wieder verplant.

Chapmans Peak und da hinten Hout Bay

Samstag morgen ist hier von der Schule ein kleiner Flohmarkt, bei dem wir Klamotten verkaufen helfen. Fuer Suedafrikanische verhaeltnisse sehr frueh, muessen wir um ca. 9:00 antreten, aber auch dieses Wochenende wird die Sonne scheinen, da bin ich mir sehr sicher. Ausserdem statten wir Samstagabend der Longstreet einen Besuch ab. Daniel, einer der anderen Voluntaere hat Sonntag Geburtstag und das muss natuerlich gefeiert werden. Am Sonntag dann Braaien (das Suedafrikanische Wort fuer “grillen”) wir bei der Gastfamilie.
Es gibt allerdings auch eine weniger gute Nachricht. Die Arbeit hier wird nicht wirklich besser. Es mag fuer meine Leser so scheinen, dass wir einfach faul sind, aber dies ist nicht der Fall! Es gibt einfach immer eine Person, die nicht hier ist von der Man sachen braucht, oder der Schluessel zu irgendeinem Rau ist nicht auffindbar und so weiter und so fort.
Muizenberg. Ein anderer Strand, perfekt um Surfen zu lernen.
Diese Woche war besser, weil wir Klamotten sortiert haben, die vor Jahren mal gespendet wurden. Buecher von A nach B gebracht haben und ich nach 2 Monaten nun endlich die Utensilien zum Saeubern der Bildschirme und Tastaturen im Computerraum bekommen habe. Gestern wurden Loecher in Waenden gefuellt, damit diese nach 2 Jahren endlich gestrichen warden keonnen und so weiter und so fort.
Man muss sich also immernoch seine Arbeit selber suchen, aber es ist stark dabei sich zu bessern, vorallem weil wir jetzt jeden Freitag ein Meeting haben, in dem wir vorbringen koennen, was uns nicht gefaellt und was man verbessern kann. Ich denke, dass liegt vorallem auch daran, dass bisher hier meistens Maedchen als Voluntaere waren und diese sich mehr auf die Arbeit mit den 5 jaehrigen in der Vorschule konzentriert haben, als aufs Streichen und Dinge reparieren und so weiter.

Und das war’s auch schon wieder vom Nuusblitz aus Suedafrika.
Euer Jesse

Freitag, 15. Oktober 2010

between poor and rich

So Leser meines Blogs, es ist wieder Zeit fuer einen kleinen aber feinen Lagebericht hier aus Suedafrika!

Die Ferien sind jetzt um und die erste Woche nach diesen auch.
Meine Ferien bestanden in den letzten Tagen viel aus Kapstadt besuchen und in der Sonne liegen, die jetzt hier immer doller anfaengt zu scheinen. Am Sonntag erwarten wir 27 grad, was Strand und baden bedeutet.
Ich habe mir das Viertel das man hier “Bo-Kaap” nennt angesehen, das sich durch die zahlreichen bunten Haeuser auszeichnet. Bilder hiervon folgen sobald ich die Chance auf eine schnellere Internetverbindung habe.
Ein rote angestrichenes Haus, folgte auf ein tuerkieses und ein violetes und so weiter.
In dem Viertel lebten frueher die Sklaven und ausserdem steht hier eine der aeltesten Moscheen Suedafrikas!
Ansonsten habe ich mir das WM Stadion aus naechster Naehe angesehen, war noch einmal auf dem Signal Hill und habe den Fan-Walk absolviert, auf dem ein paar Monate zu vor 1000ende Leute von ueberall auf der Welt zum Fussballstadion gepilgert sind.
In den letzten Tagen habe ich allerdings auch den Krater zwischen arm und reich, der hier um einiges groesser ist als bei uns, kennengelernt.
Ich bin mit einem der Busfahrer, der mir aufgrund meiner Suche nach einem fahrbaren Untersatz, seinen BMW zeigen wollte mitgefahren um die Kinder nachhause zu bringen.
Also ging es los in dem 32 Jahre alten Schulbus, der mehr aus Rost als aus etwas Anderem bestand.
Einige der Kinder wohnten nicht fern von der Schule, andere jedoch wohnten in einem Viertel das “Manenberg” heisst.
Sobald der Busfahrer in die Strasse einbog, bogen wir gleichzeitig in eine andere Welt ein.
Blech, Blech und noch mehr Blech tat sich vor meinen Augen auf.
Eine kleine Strasse war auch erkenntbar und Massen von Kindern und Erwachsenen, die auf der Strasse tummelten.
Ich kann nur schaetzen, aber ich bin der Meinung, dass es entweder die Hitze ist, die die Leute auf die Strasse treibt, oder vielmehr einfach der Geruch, vorsichtig ausgedrueckt, der dort herrscht.
Angestarrt wurde ich wie ein Alien, auf einem fremden Planet. Gesichter, die aussahen als wuerden sich sich fragen, was ich hier verloren haette.
Der Busfahrer wurde auch sehr still und das einzige was er sagte, war: “don’t ever come here after 17:30” und als wir in eine andere Strasse einbogen “Don’t come here ever, because people here, live with Guns”.
Es herrscht allerdings auch ein kleiner Hauch von ironie, wenn man die zahlreichen Coca-Cola Schilder sieht, die hier auf kleine private Shops hinweisen, in denen man Snacks und aehnliches kaufen kann.
Das war also die arme Seite Suedafrikas, die einem aber, wenn es nach dem Busfahrer geht, bei weitem noch nicht das aermste Extrem dieses Landes darbietet.

Kommen wir nun zur anderen Seite des Kraters.
Letztes Wochenende wurden wir, die anderen Freiwilligen und ich, auf eine Party eingeladen.
Ich im Pool und die
 Waterfront, Kapstadts, im Hintergrund.
Dieses befand sich mitten in Kapstadt. Wie sich heraustellen sollte auf einem Hotel in einem ca. 5 Millionen Euro schweren Penthouse.
Pool auf der Terrasse, Hightechmusikanlage, ein Badezimmer mit Whirlpool, Fernseher und beheiztem Boden und 3 Schlafzimmer.
All das kombiniert mit einem unfassbaren Blick.
Ich bin auf die Terrasse herrausgetreten und zu meiner linken tat sich das WM Stadion auf, zu meiner rechten die Innenstadt von Kapstadt und geradezu die Waterfront, die besonders bei Nacht all ihre Asse zieht um eindrucksvoll auszusehen.
Alles in Allem geht es mir hier nun wirklich gut und das einzige was mir noch wirklich fehlt ist ein Auto.

Das wars von meiner Seite, ich wuerde mich wirklich ueber noch mehr Kommetare in meinem Gaestebuch freuen um ein wenig einschaetzen zu koennen, was ihr von der Seite halten und was ich vielleicht veraendern kann.
Danke und auf bald!